Machine Learning Modellprognosen für eidgenössische Volksabstimmungen
Abstimmungsprognosen und Resultate für die Abstimmungen vom 18.06.2023
Auf dieser Plattform werden verschiedene Machine Learning Modelle eingesetzt zur Prognose der Ausgänge eidgenössischer Abstimmungen basierend auf der Analyse der Abstimmungsbüchlein zwischen 1979 und 2017. Die Modelle haben gelernt, aufgrund der Beschreibung der Ausgangslage, der Argumente der Befürworter und Gegner sowie des Gesetzestextes das Abstimmungsresultat vorherzusagen.
Die Prognosen der Abstimmungsausgänge können seit 2017 online auf dieser Plattform nachvollzogen werden. Die Prognosen des Ja-Stimmenanteils sowie der Anzahl Stände werden zusätzlich seit September 2021 offline erstellt. Weitere Informationen sind im Hintergrund zu finden.
Die Prognosen und Resultate für die Abstimmungen vom 18. Juni 2023:
Umsetzung des OECD/G20-Projekts zur Besteuerung grosser Unternehmensgruppen:
Prognose: Ja (Ja-Stimmenanteil 52.5%, 11/23 Stände), Resultat: Ja (Ja-Stimmenanteil 78.5 %, 23/23 Stände)
Bundesgesetz über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit:
Prognose: Ja (Klassifikation)/Nein (Regression) ( Ja-Stimmenanteil 49.5 % 10/23 Stände), Resultat: Ja (59.1 %, 17.5/23)
Änderung vom 16. Dezember 2022 des Covid-19-Gesetzes:
Prognose: Ja (Ja-Stimmenanteil 62.1%, 18/23 Stände), Resultat: Ja (61.9%, 21.5/23)
Der mittlere absolute Fehler (MAE) der Regressionsmodelle für die Prognose des Ja- Stimmenanteils respektive der Anzahl Stände beträgt 8.5 % respektive 4.8 Kantone. Die Genauigkeit des online verfügbaren Klassifikationsmodell über die letzten 56 eidgenössischen Volksabstimmungen beträgt 80.4 %.
Kommentar zu den Resultaten für die Abstimmungen vom 18.06.2023
Das (online verfügbare) Klassifikationsmodell, welches den Abstimmungsausgang prognostiziert, lag mit einem dreifachen Ja richtig.
Das Regressionsmodell, welches spezifisch den Ja-Stimmenanteil und die Anzahl befürwortender Stände berechnet, prognostizierte eine Befürwortung der Umsetzung des OECD/G20-Projekts und zur Änderung vom 16. Dezember 2022 des Covid-19-Gesetzes. Für das Klimaschutzgesetz prognostizierte das Regressionsmodell (im Gegensatz zum (dichotomen) Klassifikationsmodell) ein ganz knappes Nein mit einem Ja-Stimmenanteil von 49.5 %.
Dass die Zustimmung für die Mindeststeuer so hoch ausfallen würde, wurde vom Regressionsmodell nicht erwartet.
Der Ja-Stimmenanteil für das Covid-Gesetz wurde von demselben Modell punktgenau prognostiziert.
Das Klimaschutzgesetz wurde schliesslich mit 59 % Ja-Stimmenanteil deutlicher als erwartet angenommen.
Das dreifache Ja entspricht grundsätzlich den Erwartungen vor den Abstimmungen. Etwas überraschend ist die mit 79% Ja-Stimmenanteil sehr hohe Annahme der Mindeststeuer. Dies ist insbesondere bemerkenswert, als es sich um eine (internationale) Steuervorlage handelt.
Das Klimagesetz hat im Vorfeld der Abstimmung in den Umfragen recht rapide an Zustimmung verloren. Die Annahme mit 59 % ist deshalb verhältnismässig hoch ausgefallen.
Das Covid-Gesetz wurde zum dritten Mal und mit 62 % Ja-Stimmenanteil klar angenommen.
Prognosen weiterer Modelle siehe hier.
Letzter update 18. Juni 2023